Wir taten es aus Liebe – Eine (Zeit-)Reise zu Alfa Romeo nach Arese

LA MACHINA DEL TEMPO – MUSEO STORICO ALFA ROMEO

Wer Mailand besucht und mit einer “Zeitmaschine” in die Geschichte einer faszinierenden Automobilmarke eintauchen will, sollte Milano auch mal verlassen und nach Arese fahren.

Wieso?
Arese ist – man möge mir verzeihen – eine eher unspektakuläre Industriestadt mit ca. 20.000 Einwohnern. Bekannt wurde sie allerdings als Produktionsstätte von Alfa Romeo und als Namensgeber des legendären “Arese V6” -Motors.
Von 1963 an wurde dort unter anderem die Giulia gefertigt. Damals blühte die Alfa-Produktion in Arese und herrschte über ein zweieinhalb Millionen Quadratmeter-großes Gelände. Das tragische Ende folgte, als Alfa Romeo 1986 von FIAT übernommen wurde. Die Produktion im Werk Arese wurde sukzessive abgebaut und 2005 final stillgelegt. 2011 schloss dann auch noch das Museum, welches seit 1976 die Höhepunkte der Marke dokumentierte.

Und heute?
2015 hat das Museum mit der Ausstellung “La Machina del Tempo” wiedereröffnet. Wann sonst hätte die Zeitreise in die glorreiche Vergangenheit besser gepasst als zum 105-jährigen Firmenjubiläum und zum Launch der neuen Giulia, die dem angeschlagenen Konzern wieder zu neuem Glanz verhelfen soll.

Viel Beton und hohe Mauern zieren das Gelände, es wirkt etwas verblasst. Das eigentliche Fabrikgebäude steht unter Denkmalschutz.

Zugegeben, schön geht anders. Schon die Fahrt über die 8-spurige A 13 nach Arese war nicht zwingend ein Highlight. Doch dann stehen wir letztlich vor dem historischen Fabrikgebäude, in dem alles begann – die Geschichte von Romeo & Giulia.
Und drinnen waren dann doch einige italienische Schönheiten zu bewundern.

Unser Rundgang beginnt im Abschnitt “Timeline” und 19 Autos, die in einer  chronologischen Kreisform angeordnet sind. Aus der Mitte des Kreises erstreckt sich der Alfa Romeo DNA-Strang, der sich durch alle Stockwerke und Abteilungen zieht. Die zweite Etage trägt den Titel “Beauty” und widmet sich ganz dem Thema “Design”. Hier finden sich außergewöhnliche Prototypen wieder, welche die Ästhetik der damaligen Alfa-Designer wie Sergio Pininfarina, Elio Zagato, Franco Scaglione und Nuccio Bertone widerspiegeln.
Schließlich gelangen wir in die Abteilung “Speed” und zum “Tempel der Sieger” im Untergeschoss des Museums. Hier stehen die sportlichen Erfolge von Alfa im Mittelpunkt.

Mein Fazit: Unbedingt anschauen!
Doch die Erwartungen etwas “runterschrauben”. Das Museum ist nicht perfekt,  hier und da hat es ein paar kleine Mängel.
Schönes Design, doch die Verarbeitung ist mäßig. Was soll ich sagen – das ist Authentizität – wie die Autos, so das Museum. Und so haben wir schmunzelnd ein paar “out of order”-Schilder passiert.

Wir werden sicher nochmals wiederkommen, in der Hoffnung, dass sich die Fahrzeugausstellung vielleicht noch ein wenig erweitert hat. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einer GTV 6? Die James Bond-Beauty aus Octopussy design by Giorgetto Giugiaro hat definitiv die Lizenz ausgestellt zu werden.

 

 

 

 

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